

50. KW (oben) und 51. KW (unten) / Serie ti / Graphit und Digitaldruck auf Papier / 152 x 65 cm / 2019 - 2020
Die Zeichnungsserie ti versammelt verschiedene Wochenblätter. Tag für Tag verketten und überlagern sich Inhalte aus der eigenen Arbeit und persönlichen Tageserlebnissen. Dabei treten theoretische Texte, Textfragmente alltäglicher Kommunikation, Nachrichten, beiläufige Notizen und triviale Dokumente miteinander in Interaktion, obwohl sie inhaltlich doch weit entfernt liegen. Im Zusammenspiel ergeben sich Pläne, die den Tag formen. Sie überschatten sich gegenseitig im Alltag wie in der Zeichnung – Gelesenes wird immer im Kontext der jeweiligen Situation rezipiert, Geschriebenes steht in Verbindung mit den persönlichen und globalen Geschehnissen des Tages, die kleinste Gedankennotiz findet sich auf einer Fahrkarte unterwegs wieder. Ich versammle die inhaltlichen Verbliebe eines Tages und überlagere sie, indem ich kopiere, scanne, erneut überdrucke und alles auf einem A4 Blatt komprimiere. Händisch lösche ich mit dem Bleistift die einzelnen Wörter aus. Der Inhalt tritt zurück und die Form in den Vordergrund. Die einzelnen Dokumente werden dadurch gleichwertig und verbinden sich zu linearen Strukturen, die auch auf grundsätzliche strukturelle Beschaffenheiten des Alltags verweisen. Ich sammle diese Tagesformen und kombiniere sie in der Schau einer Woche, indem ich sie scanne und drucke, erneut mit Graphit noch Lesbares lösche. Schließlich zeichne ich die bleibende Form als einzelnes Gerüst erneut und kommentiere damit gewissermaßen meine eigene vorherige Arbeit. Die Übergänge zwischen Inhalt und Form zeigen sich dabei als unweigerlich miteinander
verwoben.
verwoben.